Anders Björklund, President, KanthalFür viele Unternehmen ist Nachhaltigkeit nicht mehr nur eine Frage der sozialen Verantwortung, sondern ein wesentlicher Faktor, um auch in Zukunft Wachstum und Erfolg zu gewährleisten. Und Kanthal ist da keine Ausnahme.
„Fast jede Branche, mit der wir zusammenarbeiten, hat entweder mit der Umstellung auf Prozesse ohne fossile Brennstoffe begonnen oder wird dies bald tun. Die Beheizung ist dabei eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg“, sagt Anders Björklund, Präsident von Kanthal. „Mittlerweile kommen Kunden und Branchen auf uns zu, die noch vor wenigen Jahren nicht einmal mit dem Gedanken gespielt haben, sich von Öl- und Gasbeheizungen zu verabschieden. Der Wandel kam wirklich sehr schnell.“
Kanthal kann auf drei Arten einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten: Unterstützung der Kunden bei der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsleistung, Verbesserung der Nachhaltigkeit in den eigenen Betrieben und Zusammenarbeit mit Lieferanten, um weitere Fortschritte zu erzielen.
Linda Belka, QEHS and Sustainability Manager, Kanthal„Nachhaltigkeit hat in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert, und immer mehr unserer Mitarbeiter möchten auch einen Beitrag leisten“, sagt Linda Belka, QEHS und Sustainability Manager bei Kanthal. „Der Antrieb, nachhaltiger zu werden, kommt also sowohl von innerhalb als auch von außerhalb unserer Organisation.“
Halbierung der CO2-Emissionen
Die Elektrifizierung von Industrieprozessen ist einer der größten Bereiche, in denen Kanthal zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann. Zahlreiche Kunden haben ihren CO2-Fußabdruck bereits erheblich reduziert, indem sie ihre Gasöfen durch Elektroöfen mit Komponenten von Kanthal ersetzt haben.
„Dies ist ein Bereich, den wir weiterhin ins Visier nehmen. Wir möchten die Unternehmen aktiver darüber informieren, wie viel CO2 sie potenziell einsparen können“, erzählt Linda Belka. „Und natürlich gehen wir mit gutem Beispiel voran. Wir haben bereits die meisten unserer Gasöfen durch Elektroöfen ersetzt. Für den Austausch der restlichen Öfen wird bereits ein Plan aufgestellt.“
Kanthal hat es sich zum Ziel gesetzt, seine CO2-Emissionen bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Dazu hat das Unternehmen eine Reihe von Projekten initiiert, die darauf abzielen, die Kohlenstoffemissionen aus dem eigenen Betrieb zu reduzieren. So wird beispielsweise die im Schmelzbetrieb erzeugte Wärme als Fernwärme in anderen Gebäuden wiederverwendet, wodurch sich rund 38 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen lassen. Seit Januar diesen Jahres setzt Kanthal am Standort Mörfelden-Walldorf Solarmodule ein, wodurch die jährlichen CO2-Emissionen um weitere 45 Tonnen reduziert werden. Weitere Initiativen: der Wechsel des Stromversorgers in den USA zu einer weniger kohlenstoffintensiven Quelle, die Installation von Solarzellen auf dem Dach des Werks Hosur in Indien und der Austausch von Ölbrennern im Werk Hallstahammar.
Zirkularität
Kanthal möchte bis 2030 eine Kreislaufwirtschaft von mehr als 90 % bei seiner Geschäftstätigkeit erreichen. Basierend auf den Ergebnissen einer Vorstudie über die Verwendung von Verpackungen arbeitet Kanthal nun mit seinen Lieferanten zusammen, um sicherzustellen, dass recycelbare Verpackungsmaterialien verwendet werden. Das Unternehmen arbeitet auch mit seinen Kunden zusammen, um sicherzustellen, dass die ihnen zugesandte Verpackung recycelt oder wiederverwendet wird. Darüber hinaus untersucht Kanthal gemeinsam mit SMT die Materialzirkularität in seinen Schmelzen.
„Eines unserer großen Projekte für 2021 ist neben der weiteren Untersuchung unserer Materialien die Durchführung einer vollständigen Lebenszyklusanalyse unserer Betriebe“, sagt Linda Belka. „Dadurch erfahren wir, welche Bereiche priorisiert werden müssen. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Bemühungen die größte Wirkung erzielen.“
„Zero Harm“ – die Beseitigung aller Gefahrenquellen
Ziel ist es, die Gesamtzahl der registrierten Verletzungen und berufsbedingten Erkrankungen bei Kanthal zu halbieren und schließlich „Zero Harm“ für alle Mitarbeiter des Unternehmens zu erreichen. Dafür müssen wir uns proaktiv mit allen Fragen im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit befassen, einschließlich der psychischen und physischen Gesundheit. Die Mitarbeiter bekommen Schulungsangebote und können an Sensibilisierungsprogrammen zu den wichtigsten berufsbedingten Gefahren, einschließlich Stress, teilnehmen.
„Ein proaktiver Umgang mit Sicherheit, Gesundheit und berufsbedingten Erkrankungen durch vorbeugende Maßnahmen trägt nicht nur dazu bei, dass es gar nicht erst zu Zwischenfällen kommt, sondern schafft auch ein gutes Arbeitsumfeld, eine ausgewogene Work-Life-Balance und ein integratives Klima“, fügt Linda hinzu.
Das Richtige tun
Die vierte und letzte Säule des Nachhaltigkeitsplans von Kanthal betrifft die Geschäftsethik. Das Unternehmen möchte gewährleisten, dass es seine Geschäfte immer auf offene und faire Weise tätigt. Mitarbeiter im Vertrieb nehmen an Schulungsprogrammen zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption teil, während Online-Kurse zur Sensibilisierung für alle Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Außerdem wurde ein Verhaltenskodex für Lieferanten erstellt, der bei jeder Unterzeichnung einer neuen Vereinbarung mit einem Lieferanten verschickt wird.
Im Hinblick auf Diversität strebt Kanthal an, dass ein Drittel seiner Führungskräfte Frauen sind. Es gibt bereits eine Reihe von Frauen in wichtigen Führungspositionen, u. a. in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung, Marketing und Personalwesen. Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich daran, auch in dieser von Männern dominierten Branche eine vielfältige Belegschaft einzustellen und an sich zu binden.
Um sicherzustellen, dass Kanthal alle rechtlichen und ethischen Standards einhält, wird die Rechtsstruktur in Compliance Houses umstrukturiert. Dieses System ermöglicht es dem Unternehmen, die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften zu verstehen und effizient damit umzugehen. Compliance soll dadurch im Unternehmen fest verankert werden. „Wir können uns nun in Zukunft besser überwachen und sicherstellen, dass wir in allen Bereichen auf dem richtigen Weg sind“, sagt Linda Belka.